Mittwoch, 1. August 2018

Das ist das Ende

Der Campingplatz in Blavand war wirklich knalle voll und es war auch dort knalle heiß. Insofern konnten wir uns schon mal auf die Temperaturen in der Heimat einstellen. Wohl dem, der eine Standklima im Womo hat. Olli hat immer gesagt, sowas brauchen wir nicht. Ende vergangener Woche waren wir bei mehr als froh, auf diese Feature nicht verzichtet zu haben.

Wegen der hohen Temperaturen übten wir uns im  gepflegten Nichtstun. Am Vormittag kurz mit dem Rad in den Ort, das Nötigste einkaufen, ein frozen Joghurt für Steffi und danach nur noch relaxen.

Auch in Dänemark war der Blutmond ein Riesenthema. Wie viele andere machten wir uns dann bei Zeit auf zum Strand um dort vergeblich zu warten, ok, wir waren einfach zu früh. Aber ein paar Bilder vom Sonnenuntergang sind uns dann doch gelungen.








Die Bilder vom Mond sind ohne Stativ leider nix geworden.


Sonntag machten wir uns bei Zeit auf den Weg in Richtung Heimat. Leider hatte diese Idee auch sehr viele andere. Klar, es sind Ferien und so ging es ab Hamburg von einem Stau in den nächsten. In Hann. Münden hatten wir dann die Nase voll und machten eine Nacht Pause. Am Montag gegen 12:30 Uhr liefen wir dann in Renningen ein und damit war der Urlaub definitiv beendet.

Ein kleines Fazit:

Norwegen hat uns begeistert und schon lange ist klar, dass wir im kommenden Jahr noch mal da hoch müssen. Diesmal wollen wir aber noch weiter rauf und die Lofoten sehen. Das Nordkap hingegen interessiert uns überhaupt nicht. Aber das ist alles noch Zukunftsmusik.

Man hat ja so bestimmte Vorstellungen, wenn man in ein neues Land reist. Bei Norwegen fallen einem ganz schnell folgende Sachen ein:

  • teuer
  • da regnet es immer
  • meistens ist es auch noch kalt
  • viel Wasser
  • dadurch viele Mücken
  • Stinkefisch
Vieles davon stimmt, vieles können wir so nicht bestätigen, bzw. hatten einfach nur Glück.

Ja, Norwegen ist teuer, sehr teuer sogar. In den Berichten ist es ja bei den Fährpreisen schon mal durchgeklungen. Lebensmittel sind geschätzt etwa 30% teurer wie bei uns. Ein Abendessen zu 2. kommt schnell auf 100€ (ohne Alkohol versteht sich), der Diesel liegt durchschnittlich bei 1,50€/L. Selbst einfachste Campingplätze kosten schnell mal 35€ bis 55€. Dessen sollte man sich bewusst sein.

Wettertechnisch hatten wir wohl den vielbeschriebenen 6-er im Lotto. Insgesamt nur 2 tage an denen es mal zwischen 1 und 2 Stunden geregnet hat. Ansonsten Temperaturen von 22°C bis knapp über 30°C.

Viel Wasser ist praktisch noch untertrieben. Es hat Fjorde uns Seen ohne Ende, dadurch auch viele Tunnel und Fähren. Insgesamt sind wir mit 12 oder 13 Fähren gefahren (inkl. der beiden Fähren von Dänemark nach Norwegen und von Schweden nach Dänemark). Auch hier muss man mit erheblichen Kosten rechnen.

Die Mücken scheinen auch in Urlaub gewesen zu sein, die paar die wir gesehen haben, haben uns in Ruhe gelassen. Stinkefisch haben wir mal an einem Stand und auch in verschiedenen Geschäften gesehen, aber nicht probiert.

Nach 4610 Kilometern können wir sagen, dass wir ein neues Land auf unserer Favoritenliste für die kommenden Jahre haben.

Vielen Dank für´s mitlesen, mitreisen und kommentieren, bis zum nächsten mal.

In diesem Sinne...





Donnerstag, 26. Juli 2018

"So lala"

Irgendwie war alles das, was nach der Abfahrt vor Geiranger Fjord kam, also alles ab Montag "nur noch"so lala. Also schon schön, aber nach dem Gesehenen nur noch zweitklassig. Bitte nicht falsch verstehen, Lillehammer und Oslo haben durchaus ihren Charme, aber wir waren noch völlig geflasht von Hardangervidda, Gerianger und Sognefjell.

Deshalb gibt es von den folgenden Tagen auch kaum Fotos. Und auch weil Olli´s Kamera zicken macht.

In Lillehammer waren wir am Montag schon am Vormittag. Der erste Weg führte uns zur Olympiaschanze von 1994, wo wir den Stars von morgen beim Training zuschauen konnten.





Beim örtlichen Campingplatz durften wir für kleines Geld unsere mobile Behausung abstellen und machten uns von dort mit den Rädern auf in die nur etwa 3 Kilometer entfernte Innenstadt. Da Lillehamer mit knapp 28.000 Einwohner nicht gerade als Megacity gilt, war dieses Vergnügen auch schnell erledigt. Die Innenstadt/Shoppingmeile ist allerdings wirklich sehenswert, uns hat es dort gut gefallen und das Eis war auch gut (hatte sich Steffi schon seit Tagen gewünscht, und Eisdielen sind in Norwegen so oft anzutreffen wie Deutschland intelligente Innenminister).

Je weiter wir in Richtung Süden fuhren, desto wärmer wurde es. Inzwischen waren wir tagsüber auch bei 30° C angekommen und wir sehnten uns schnell nach den erträglicheren Temperaturen von vor einigen Tagen weiter nördlich.

Montag Abend erreichten wir Oslo, bekamen noch einen Campingplatz und ließen den Abend in Ruhe ausklingen.

Dienstag Morgen waren wir praktisch schon mit den Hühnern auf und schon vor 9 Uhr mit dem Bus auf dem Weg nach Oslo. Soweit wir Erfahren habe ist Oslo bekannt für Kunst und diverse sehenswerte Museen. Beides Sachen, die es uns nicht wirklich angetan haben. So erkundeten wír die Stadt auf´s Geratewohl.

Rathaus

Königspalast




So kam es, dass wir nach dem Mittagessen schon wieder am Wohnmobil waren.

An dieser Stelle müssen wir ein wenig ausholen. Bereits am Geiranger war klar, dass wir mit unserem Zeitmanagement ziemlich durcheinander gekommen sind. In den norwegischen Fjorden und mit den Fähren war es praktisch nicht wirklich abzuschätzen, wie viel Zeit wir für die einzelnen Strecken brauchen. So kam es zum Beispiel, dass wir an einem Tag für knapp 300 km gut 8 Stunden brauchten. Um Auf Nummer sicher zu gehen, sind wir vom Geiranger aus nicht weiter in den Orden gefahren und mussten nun feststellen, dass wir noch gut 3 Tage Luft haben. 

Nach der ganzen Zeit im Auto stand uns der Sinn daher nach etwas Entspannung. Von Marei und Peter wussten wir, dass die beiden noch einige Tage in Blavand in Dänemark verbringen wollten. Ein kurze Blick ins Netz, auf dem gleichen Platz eingebucht und eine Fähre für Mittwochmittag von Göteborg nach Frederikshavn klar gemacht.

Es war also Dienstagmittag, mit Oslo waren wir durch, hatten aber bereits eine weitere Nacht auf diesem Campingplatz gebucht. Auf Nachfrage wurde uns dann mitgeteilt, dass wir die 2. Nacht auch stornieren können und auch unser Geld zurück bekämen.

Innerhalb von 20  Minuten waren wir startklar und checken aus. Die weitere Fahrt führte uns unspektakulär  bis 50 km vor Göteborg. Am gestrigen Mittwoch nahmen wir die Fähren und checkten gegen 19:30 Uhr hier in Blavand ein.

Auf diesem gestopft vollen Platz lassen wir bei inzwischen deutlich über 30° C bis Sonntag die Seele baumeln und werden dann die Heimreise in 2 Etappen antreten.

Ein kleiner Nachtrag noch zum Gereinger. In der ganzen Aufregung über die heißen Bremsen hatten wir ganz vergessen, von der Abfahrt vom Platz zu berichten. Wie bereits geschrieben führte hier ein extrem steiler Weg mit 2 Kehren hinauf zur Hauptstraße. Und es kam wie Olli bereits befürchtet hatte. Mit Mühe und Not kamen wir hinauf zu 2. Kehre und hoppelten uns von hier die letzten 80 Meter mit durchdrehenden Reifen zur Hauptstraße. Unter nassen Bedingungen hätten wir das nie geschafft.

So, nun aber genug geschrieben. Wer bis hier gelesen hat verdient unseren größten Respekt.

In diesem Sinne...






Sonntag, 22. Juli 2018

Ohne Worte

Hier in Norwegen gehen einem irgendwann die Superlativen aus um das zu beschreiben, was man sieht. Deswegen heute ohne viele Worte.

Noch ein paar Ausblicke auf den Geiranger Fjord von heute morgen mit Sonne.



Unterwegs












Hier waren wir heute auf über 1400 Meter, was für norwegische Verhältnisse schon recht hoch ist.

Man beachte die Straßenführung am rechten Bildrand im Hintergrund.
Nach etwa 2/3 der Abfahrt hatte Olli zum ersten mal in seinem Leben richtig Schiss in der Buxe. Wieder an einer Engstelle kam Gegenverkehr und er musste mal wieder nen Vollblocker reinhauen. Was ihm aber nur mit Mühe und dicken Schweißperlen auf der Stirn gelang. Die Bremsen waren so heiß geworden, dass das Bremspedal weich wurde und nicht mehr viel gefehlt hätte, bis es komplett durchgefallen wäre. Nach einer kurzen Zwangspause ging es mit der von Fiat verbauten Bergabfahrhilfe mit gemütlichen 18 km/h und Warnblinker ins Tal. Auf Berge Fahren hatte Olli dann komischerweise keine Lust mehr.

Die ein oder andere Stabkirche kreuzte auch unseren Weg.

Stabkirche von Lom

Borgund Stabkirche
Unser heutiger Stellplatz.


Da der Schreiberling nun völlig fertig ist für heute endet hier der Bericht.

In diesem Sinne...